“health day” und ein echter betrunkener Russe

Der nächste Tag nahm sich da schon viel entspannter aus. Der “health day” stand auf dem Programm der Universität und es gab deshalb auch keinen Unterricht. Stattdessen gab es im Stadion der Universität einen Tag lang Sportwettkämpfe und eine große Eröffnungsshow. Ich war mit Yana dort und stellte erstaunt fest, dass inmitten der Menge eine Traube von circa 8 Chinesinnen stand, die sich auf Chinesisch unterhielten. In Sibirien. Na ja, so ist die globalisierte Welt.

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Harvard Professor und Todesangst im sovietischen Vergnügungspark

Heute darf ich an die Uni und eine Vorlesung von einem Harvard Professor besuchen, der als Gastdozent eine Vorlesung über die Arktis und die Antarktis hält. Am Morgen treffe ich Ira und sie führt mich durch die Uni und erklärt mir die verschiedenen Fakultäten. Die Uni ist nicht mit einer deutschen Universität vergleichbar: Die Wände und Fußböden sind schief und überhaupt hat das Gebäude seine besten Tage schon hinter sich. Im Treppenhaus treffen wir zufällig Sascha, der ebenso spontan beschließt seinen Deutschunterricht zu schwänzen. Gegen 9 stößt noch Anaida zur Gruppe hinzu und wir gehen in die Uni-Mensa, die erstaunlich klein ist, aber dafür hervorragendes Essen zubereitet. Mir fällt auf, dass das Besteck aus Aluminium statt aus Edelstahl ist.

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Diese nette “babuschka” hat mich als “mein Sohn” und mich gleich darauf als dumm bezeichnet

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Russisches “strikeball” und russische Willkommenskultur

Am nächsten Tag treffe ich Timur, den ich auch auf Couchsurfing kennengelernt habe. Er ist Englischstudent und spielt in seiner Freizeit “airsoft” oder wie es in Russland genannt wird: “strikeball”. Jeden Samstag treffen sich etwa 10 Spieler um in echten Militäruniformen mit Plastikkügelchen aufeinander zu schießen. Diesen Samstag geht es in den Wald außerhalb der Stadt. Ich habe extra eine Militärhose für 900 Rubel und eine Schutzbrille gekauft. Timur leiht mir seine Automatikwaffe und eine echte deutsche Tarnfleckjacke. Schnell merke ich, dass die Sprachbarriere leider ein Kommunizieren mit den anderen Spielern erschwert. Natürlich kann ich nicht verlangen, dass nicht mehr in Russisch, sondern in Englisch gesprochen wird. Hinzu kommt noch, dass die meisten kein Englisch sprechen. ...mehr lesen

Impro-Seminar und Couchsurfing

Zeitsprung: Donnerstag 12. September 12 Uhr. Ich sitze in meinem Zimmer und versuche mir verzweifelt ein Thema auszudenken. Nach vielen Missschlägen, sehe ich auf die Uhr und beginne zu realisieren, dass mir nichts außergewöhnliches einfallen wird. Also beschließe ich, für den Fall, dass die Frage-Antwort-Stunde nicht trägt eine Bundestagsrede von Gregor Gysi zu zeigen und auf dieser Basis über Politikersprache zu sprechen. Also packe ich mein MacBook in die Tasche und sehe einmal mehr auf die Uhr, mit dem Ergebnis, dass mich eine Panikwelle erfasst: 15 Minuten vor 13 Uhr! Ich haste notgedrungen aus der Wohnung in Richtung Innenstadt, wo die Deutschfakultät angesiedelt ist. Grade noch pünktlich angekommen werde ich auch schon von der studentischen Hilfskraft Victoria in den Raum gebeten, wo ich mein Seminar halten soll. Doch oh weh, um welchen Preis habe ich die Pünktlichkeit eingehalten, ich merke wie mir die Schweißtropfen von der Stirn rinnen. In der Hoffnung, dass es wenigstens nicht allzu viele Studenten sind, betrete ich erwartungsvoll den Raum. Doch dieser ist komplett gefüllt. Ich habe noch nie vor so vielen Menschen gesprochen, bin nicht im klassischen Sinne vorbereitet und bin grade 15 Minuten zur Uni gesprintet. Wenigstens wird meiner Bitte um ein Wasser genüge getan, sodass ich wenigstens nicht dehydriere. Ich blicke in schätzungsweise 30 neugierige, einige apathische und sehr wenige antipathische Augenpaare (zumindest behaupte ich das einfach mal im Nachhinein, weil es spannender klingt).

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Bürokratie in Sibirien

An Tag 2 gab es lediglich bürokratisches zu erledigen. Dazu musste ich an der Universität zur Abteilung für internationale Angelegenheiten um mich bei der Meldebehörde registrieren zu lassen. Angekommen fiel mir dann auf, dass ich eine Kleinigkeit vergessen hatte: Meinen Reisepass. Doch zum Glück lag er nur in der Wohnung. Nachdem ich den Bürokraten genug Papier zum Abstempeln gegeben hatte, half mir Nastya, die nette Sekretärin der Deutschfakultät, beim Kauf einer russischen SIM-Karte für mein Nexus 4. Sie war 20 und eine Deutschstudentin. So gab es keinerlei Sprachbarriere, weshalb ich problemlos erfuhr, dass sie Lehrerin werden will und sogar schon einmal in Deutschland, genauer gesagt: in Bochum, war. Der Kauf gestalte sich unkompliziert. Eine Prepaidkarte mit 3 Gigabyte Inklusivvolumen, 100 SMS und ungefähr 100 Freiminuten kostete lediglich 300 Rubel, was etwa 8€ entspricht. Da fragt man sich schon, was die Telekom in Deutschland eigentlich falsch macht. Kaum macht man’s mal richtig, da klappt’s auch schon. Wie auch immer. Jedenfalls habe ich noch von Nastya erfahren, dass sie eine Deutsche kennt, die seit 2 Wochen in Ulan-Ude ist. Sie ist eine Berlinerin, die für ein Jahr als Au-Pair in Ulan-Ude sein wird und Nastya wollte ein Treffen arrangieren. Lustigerweise kannte ich ihre Au-Pair-Vorgängerin Pia, die bei der selben Familie als Au-Pair war, weil sie ihre Erlebnisse in Ulan-Ude unter http://russischbrot.blogspot.de verbloggt hat. Ich war vor der Reise zufällig über Google auf das Blog gestoßen. Nastya kannte Pia auch und sogar persönlich - die weite Welt kann so klein sein. Dann wurde mir an der Fakultät noch mitgeteilt, welche Termine ich zu beachten hatte: unter anderem ein Seminar, dass ich am nächsten Tag um 13 Uhr geben sollte. Mir wurde gesagt es würde nur ein ungezwungenes Gespräch mit ein paar Studenten von der Fakultät werden.

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Rundflug über Ulan-Ude

Ich beginne heute am 19.09.2013 mit der Niederschrift meiner Erlebnisse in Ulan-Ude, Russland. Ich bin nun seit 9 Tagen in Ulan-Ude und jetzt gerade am Baikalsee, in Enchaluk, daher habe ich Zeit totzuschlagen. Warum also nicht mit Schreiben? Ich habe noch etwa 12 Tage vor mir, bis ich wieder nach Deutschland zurück muss. Insgesamt kann ich bereits sagen, dass ich definitiv wieder nach Ulan-Ude kommen möchte, möglicherweise im nächsten Jahr. Zudem möchte ich umbedingt Russisch lernen und zwar so, dass ich im Alltag mit den Muttersprachen einigermaßen mithalten kann.

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