Die 2-tägige Fahrt zum Baikalsee am Donnerstag ist eher umspektakulär, auch der Aufenthalt selbst. Nach der Ankunft geht es gleich zum Mittagessen. Die Speisen sind opulent und fischzentriert. Nachdem die Gruppe sich daran gütlich tat ging es zum, das mausgrau des wolkenverhangen Himmels widerspiegelden, Baikalsee. 

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Am Abend werde ich Zeuge eines echten russischen Gelages. Es gibt reichlich Wodka und Fisch. Jeder, der sich berufen fühlt steht einfach auf und hält eine Rede auf die Jubilarin, welche in einem Heben und Leeren der Wodkagläser kulminiert. Den Rekord stellt die zweitälteste Professorin mit einer Rede von gefühlten dreißig Minuten auf. Nicht weniger interessant nimmt sich das Singen von russischen und buryatischen Liedern am Tisch aus. Gegen Ende des Abends wird zu “Cherry cherry lady” von Dieter Bohlen getanzt. Keine alte russische Tradition, wie ich annehme. Die Unterkunft ist auch recht schön.

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Ich schaue zum Firmament und stelle enttäuscht fest, dass kein einziger Stern zu sehen ist. So wird auch heute nicht die Nacht sein, an der ich zum ersten Mal, nach 18 Jahren, die Milchstraße mit eigenen Augen sehe. Am nächsten Tag steht noch der Besuch eines Thermalbads an und danach geht es auch schon wieder zurück. Doch zuvor erfahre ich noch beim Mittagessen, wie hart das Leben als Englischdozentin hier ist. Eine sehr nette, jüngere Dozentin berichtet, dass sie nicht mehr dazu kommt russische Texte zu lesen, sondern nur noch die englische Lektüre für den Unterricht liest. Vorher stellt mich Herr Karpov einer anderen Professorin vor, die früher einmal Chinesisch unterrichtet hat. Wir schaffen es etwa 10 Minuten auf Chinesisch zu konversieren, bevor wir auf Englisch wechseln. Ich merke wieder einmal, dass ich meinen Wortschatz aufbessern sollte.

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Auf der Rückfahrt kommen wir an einer bildschönen buddhistischen Anlage vorbei. Die Bäume im klaren Licht des nun nicht mehr verhangenem Himmel bilden einen erhebenden Anblick.

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Zudem fahren wir noch an einer Fischfabrik vorbei und machen dort einen kurzen Halt.

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Wieder in Ulan-Ude angekommen frage ich Frau Nagusch nach der Telefonnummer von Nastya. Diese bekomme ich auch prompt. Doch damit nicht genug: Frau Nagusch ruft gleich auch noch an und drückt mir, mit meinem verdutzten Gesichtsausdruck ihr Handy in die Hand. So frage ich nach dem geplanten Treffen mit dem Au-Pair aus Berlin. Ich erfahre, dass am Samstag eine Besichtigung eines Datsans um 12 Uhr geplant ist. Dieser Termin wird jedoch später aus mir unerfindlichen Gründen auf 2 Uhr verschoben. Wieso schreibe ich dies dann auf? Weiß auch nicht? Vielleicht hat es mich unnötigerweise irritiert? Po hui! Als ich in der kargen Wohnung ankomme beschieße ich das Wochenende erst einmal in der Wohnung zu schlafen und nicht meine Gastgeberin zu belasten, bzw. mich selbst von ihrer etwas bemutternden Art zu entlasten.