Die Erwartungen waren nicht hoch, als der Autor dieser Zeilen das Kino betrat um Transformers 3 in IMAX-3D anzuschauen (Weil ich mich selbst in der dritten Person nenne, ist dieser Text zwangsläufig journalistisch-objektiv, wenn man den großen Zeitungen Glauben schenken darf). Die Quintessenz ist, dass dieser Film wie ein Pornofilm daherkommt: Eine sehr holprige und inkonsistente Story mit vielen, geilen Bildern, die mit der Zeit mit der Reiz-Hemmschwelle zu kämpfen haben.


Eines gleich vorweg: Die Bilder, die der Film an die (enorm große 3D-) Leinwand malt, sind durchaus beeindruckend und streckenweise auch ästhetisch. Auch wenn die Bildsprache sich insgesamt nicht besonders hervortut, so hat sie doch ihre lichten Momente, etwa, wenn die Kamera dem Zuschauer das idyllische Haus des Hauptprotagonisten in Texas präsentiert.

Apropos Protagonisten: Die Drehbuchschreiber haben sich doch tatsächlich an dem Husarenstück probiert, ein Alien-Epos mit einem Teenagertrashfilm zu kombinieren. Konkret sieht das dann etwa so aus, dass der Hauptprotagonist, umgeben von sich wechselseitig mit Hieben bedenkenden Alienriesenrobotern, beklagt, dass der Freund der Tochter doch bitte die Finger von selbiger zu nehmen hat. Auch fällt hier auf, dass die Rolle der Tochter sich leider wieder einmal mehr auf ängstlich gucken, kreischen und um ihre Männer (Vater & Freund) besorgt sein, reduziert ist. Da hilft es wenig, dass zum Mindestens die chinesische Bing Bing Li ein wenig austeilen darf.

Überhaupt ist es bemerkenswert, wie sich die asiatische Teilfinanzierung in dem Film niederschlägt. Nicht nur darf die in China unfassbar populäre Bing Bing Li in einem krude konstruierten Zusammenhang die chinesische Businessfrau spielen; nein, der ganze Film wird zum Ende hin nach China verlegt. Das Kalkül scheint hier zu sein: Das lockt auch die chinesischen Zuschauermassen ins Publikum.

Spätestens wenn der menschliche Bösewicht am Ende in einem Hong-Konger Hochhaus erklärt, dass er sein Handeln aus Liebe zu Amerika und um amerikanische Soldaten zu beschützen so wählt, wie er es wählt, wird es zwangsläufig selbstentlarvend absurd. Dieser Part ist so hirnverbrannt, dass einem die Situation der Macher des Films ähnlich der von Amerika und China erscheint. Wenn es um Geld geht, sind sich beide Seiten schnell einig, ansonsten wird aber erst einmal der Egotrip gefahren. Am Ende leidet der Rest darunter, im wahren Leben die Bevölkerung und beim Film die Zuschauer.