Weitverbreitete Misskonzeptionen über das deutsche Wirtschaftswunder und mehr
Die Dokumentation “Unser Wirtschaftswunder - Die wahre Geschichte” lief in der ARD und beleuchtet die Zustände nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland etwas näher und gibt Aufschluss über Deutschlands Wirtschaftswunder. Da im Rahmen der Depublikation staatlich angeordneten Kulturvernichtung die Doku aus der ARD-Mediathek depupliziert getilgt wurde gibt es die Doku nur auf Youtube zu sehen:
Insgesamt ist es doch erstaunlich, wie sich diese falschen Vorstellungen in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben. Auch der Geschichtsunterricht in der Schule war hier anscheinend in den meisten Punkten kein ausreichendes Korrektiv.
Die wesentlichen Punkte des Dokumentarfilms waren:
Fleiß der Deutschen - Waren die Deutschen fleißiger als ihre Nachbarn?
- Die Jahresarbeitszeiten in Deutschland waren nicht höher als in anderen europäischen Ländern und starkes Wirtschaftswachstum gab es auch in vielen anderen europäischen Ländern.
Deutschland lag nach dem Krieg vollkommen in Trümmern - War das auch abseits der Wochenschauen so?
- Deutschland wurde nicht flächendeckend zerbombt, wie oftmals behauptet wird. Eine von der Airforce in Auftrag gegebene Analyse der Schäden durch Bombardements ergab, dass die meisten Ziele verfehlt wurden. Der Anlagenpark der deutschen Industrie war nach dem 2. Weltkrieg größer als zuvor.
Der Wohlstand kam zu einem großen Teil durch die Währungsreform, also die D-Mark, welche von Ludwig Erhard eingeführt wurde
- Der Plan der Währungsreform wurde von den Amerikanern entwickelt (Festlegung der Wechselkurse & Herstellung des ersten Geldes und mehr…) und beschlossen ohne erwähnenswertes Zutun Erhards.
Der Marshall-Plan
- Die Motivation war die schlichte Überlegung, dass nur der ökonomische Erfolg Europa davor abhalten konnte kommunistisch zu werden. Zudem war der Marshall-Plan nicht für das deutsche Wirtschaftswunder relevant. Viel mehr trugen die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus dem Osten (Braindrain) zum Aufschwung bei.
- Der Koreakrieg ließ den deutschen Export explosiv ansteigen. Deutschland exportiert Stahl und Maschinen zum Bau von Waffen, Panzern und Bomben.
Deutschland setzte sich mit höchster Qualität an die Spitze des Automobilbausektors
- Die deutsche Autofertigung war am Anfang größtenteils eine Kopie der amerikanischen Fließbandfertigung und setzte auf billig statt Qualität. Teilweise kamen erste Fertigungsstraßen zu 100 Prozent aus Amerika.
Deutschlands erlassener Schuldenberg
- Deutschland hatte einen riesigen Schuldenberg. Auf der Londoner Schuldenkonferenz 1953 wird Deutschland die Hälfte seiner Schulden erlassen. Dort beschlossen alle europäischen Länder zusätzlich auf Reparationsansprüche zu verzichten. Die Amerikaner stellten die entscheidenden Weichen, aus Angst vor einem Übergreifen des Kommunismus auf Westdeutschland. Wenn heute Griechen ihre Schulden nicht begleichen, wäre man sozusagen quitt.
Geschichte der Rosenthal-AG
- 1935 wurde die Rosenthal-AG, die einer jüdischen Familie gehörte “arisiert”. Die Familie floh daraufhin und bemühte sich nach dem 2. Weltkrieg um die Rückgabe der Firma. Die Ariseure, die nun im Aufsichtsrat saßen, bemühten sich, die Rückgabe zu konterkarieren. Ausgerechnet Ludwig Erhard schrieb einen Brief an die Militärregierung, in dem er sich dafür einsetzte, die Rückgabe der Firma Rosenthal zu verhindern. Das Ganze macht das Detail, dass Erhard einen profitablen Beratervertrag mit der Firma Rosenthal hatte, noch einmal liederlicher. Erhard wird daher auch in CIA-Akten als bestechlich eingestuft.